Praxis Dr. Andreas Meitinger Aktuelle Neuigkeiten Ursachen und Symptome von Eisenmangel
Eisenmangel

Ursachen und Symptome von Eisenmangel

Eisen erfüllt als Spurenelement im Körper des Menschen wichtige Aufgaben. Der erwachsene Körper enthält zwischen zwei und vier Gramm Eisen. Eisen gehört zu den sogenannten essentiellen Spurenelementen, also zu den anorganischen Nährstoffen, die für den Körper lebenswichtig sind. Als nicht organische Elemente müssen sie über die Nahrung aufgenommen werden.

Die Funktion von Eisen als Spurenelement

Das Eisen im Körper wird vor allem für den Sauerstofftransport in den roten Blutkörperchen benötigt. Hier ist es an das Hämoglobin gebunden. Das Hämoglobin gibt den mit Hilfe der Eisenmoleküle gebundenen Sauerstoff je nach Bedarf an die Körperzellen ab. Zusätzlich findet man Eisen auch im Myoglobin, welches für die Sauerstoffversorgung in den Muskelzellen zuständig ist. Ein kleinerer Anteil Eisen spielt zudem eine Rolle beim Zellwachstum und in verschiedenen Enzymen.

Das Eisen, das über die Nahrung zugeführt wird, wird vom Dünndarm bzw. Zwölffingerdarm aufgenommen und in der Leber, in der Milz und im Knochenmark gespeichert. Bei normaler Ernährung erhält der Körper sein Eisen durch die Aufnahme aus Fleisch, Fisch, Nüssen und verschiedenen Gemüsesorten wie z.B. dem Spinat oder den Sojabohnen. Im Schnitt werden dem Körper täglich um die 10 bis 15 Milligramm Eisen zugeführt, von denen er etwa 10% für seinen Eisenbedarf verwerten kann. Täglich verliert der Körper ein bis zwei Milligramm Eisen durch die normalen Körperausscheidungen und abgestorbenen Zellen.

Ursachen für einen Eisenmangel

Eisenmangel (Sideropenie) führt zu verschiedenen Symptomen, die je nach Grad des Mangels schwerwiegende bis hin zu lebensgefährliche Auswirkungen nach sich ziehen können. Ein solcher Eisenmangel kann aus verschiedenen Gründen, wie ungenügende Ernährung, Blutverlust oder bestimmte Krankheiten, eintreten. Weltweit schätzt man die Zahl der betroffenen Menschen auf bis zu 30%. In Deutschland ist dieser Anteil jedoch geringer. In Ländern der dritten Welt wirken sich außer einseitiger oder mangelnder Ernährung zusätzlich bestimmte, durch Parasiten ausgelöste, Infektionskrankheiten aus.

Eisenmangel in der Schwangerschaft

In Deutschland ist die häufigste Ursache für den Eisenmangel der Blutverlust. Dabei ergibt sich für Frauen durch die monatliche Regelblutung ein ganz normal erhöhter Eisenbedarf. In der Schwangerschaft muss der Körper von Frauen mehr Blut herstellen, um den Embryo mitversorgen zu können. Auch hier liegt ein höherer Eisenbedarf vor, auf den der Arzt während der Schwangerschaft bei den Frauen gesondert achtet. In der Schwangerschaft kann dem Eisenmangel durch eine Umstellung der Ernährung oder durch Gabe bestimmter Arzneimittel entgegengewirkt werden.

Blutverlust als Ursache

Mit jedem Milliliter Blut verliert der Körper etwa ein Milligramm Eisen. Bei Frauen mit erhöhter Regelblutung kann dies zu einem Eisenmangel führen. Chronischer Blutverlust kann aber auch klinische Auslöser haben. Es finden sich Ursachen sowohl im Magen wie auch im Darm. So stellen u.a. eine Magenschleimhautentzündung, ein Magen-Darm-Geschwür oder auch Hämorrhoiden häufig eine Ursache für einen Blutverlust dar.

Blutverlust kann ebenfalls über den Urin erfolgen, wenn durch bestimmte Erkrankungen die roten Blutkörperchen übermäßig abgebaut werden. Zu den möglichen Gründen für einen Blutverlust gehören auch chronisches Nasenbluten oder die Dialyse. Andere Gründe für den Eisenmangel liegen in einer gestörten Aufnahme des Eisens aus der Nahrung im Darm bzw. Dünndarm, die unterschiedliche Ursachen haben kann. Dazu gehören z.B. chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, Zöliakie (Glutenunverträglichkeit), Magen- oder Dünndarm-Operationen, aber auch eine chronische Niereninsuffizienz.


Diagnose des Eisenmangels

Der Arzt kann mit einer Blutuntersuchung einen Eisenmangel sicher feststellen. Häufig fällt ein Eisenmangel bzw. ein erhöhter Eisenbedarf während routinemäßiger Blutbilduntersuchungen auf. Der Arzt wird dann eine gesonderte Blutuntersuchung vornehmen lassen, aus der sich die mögliche Ursache für den Eisenmangel näher bestimmen lässt und eine gesicherte Diagnose erlaubt. Dazu werden viele verschiedene Blutwerte gemessen und ins Verhältnis gesetzt. Im Anschluss an die Diagnose wird der Arzt eine geeignete Therapie einleiten, die einerseits Eisenmangel wie andererseits die ermittelte Ursache behandeln soll.

Symptome des Eisenmangels

Die bekanntesten Symptome für einen Eisenmangel bestehen in Müdigkeit und verminderter Leistungskraft. Da diese Symptome jedoch verschiedene Ursachen haben können, wird ein Eisenmangel manchmal erst spät vermutet bzw. entdeckt. Leichte Formen des Eisenmangels bleiben häufig sogar unbemerkt. Verstärkt sich der Eisenmangel jedoch, kann er verschiedene Folgen nach sich ziehen, die häufig in drei Stadien unterteilt werden.

Der Eisenmangel drückt sich zunächst darin aus, dass weniger Eisen in den Leber- und Milzzellen gespeichert werden kann. Dennoch kann der Körper weiterhin eine ausreichende Zahl der roten Blutkörperchen produzieren. Der Mensch merkt zunächst einmal kaum einen Unterschied. Bei fortschreitender Sideropenie kann jedoch immer weniger Eisen aus den Speicherzellen in der Milz und der Leber gewonnen werden.

Fortschreitender Eisenmangel

Es treten Müdigkeit und Leistungsabfall auf, da die Zellen nicht mehr ausreichend mit Eisen und/oder Sauerstoff versorgt werden. Der Eisentransport im Blut verringert sich und es treten weitere Symptome auf. Dazu gehört ein typisches Brennen auf der Zunge, Schwindel, Schluckbeschwerden, Juckreiz und trockene Haut. Außerdem kann es zu brüchigen Nägeln und rissigen Mundwinkeln kommen. Im dritten Stadium sind verschiedene Körperfunktionen beeinträchtigt. Bei dieser sogenannten Eisenmangelanämie liegt eine durch Eisenmangel bedingte Blutarmut vor. Menschen mit Eisenmangelanämie leiden an Schlafstörungen bei chronischer Müdigkeit, Kopfschmerzen, Haarausfall, Atemnot und Blässe.

Wenn Sie den Verdacht auf Eisenmangel haben, raten wir Ihnen zu einer Basisuntersuchung (z.B. Gesundheitscheck) und/oder zu einer weiterführenden Diagnostik mit ggf. anschließender Therapie bei Ihrem Hausarzt.