Nach medizinischer Definition liegen Schlafstörungen vor, wenn es mindestens dreimal in der Woche über einen Zeitraum von einem bis zu mehreren Monaten zu Einschlaf- oder Durchschlafstörungen kommt. Zu diesem Bild gehört auch das vorzeitige Erwachen sehr früh am Morgen.
Die Betroffenen fühlen sich am Morgen und über den Tag hinweg erschöpft und haben häufig Probleme sich ausreichend zu konzentrieren. Halten Schlafstörungen über einen längeren Zeitraum an, stellen sie nicht nur eine starke physische und psychische Belastung dar, sondern können auch bestimmte Krankheitserscheinungen oder eine generelle Infektanfälligkeit nach sich ziehen.
Einige Tipps können helfen
Sollten bei Ihnen Schlafstörungen entstehen, müssen Sie allerdings nicht gleich den Arzt aufsuchen. Häufig reicht auch die Befolgung einiger Hinweise oder das Ablegen mancher Gewohnheiten (siehe unten). Wenn diese Tipps nicht zum gewünschten Erfolg führen, sollten Sie jedoch einen Besuch bei Ihrem Hausarzt in Erwägung ziehen. Ihr Arzt wird eine gründliche körperliche Untersuchung vornehmen und ein längeres Gespräch mit Ihnen führen. Bei der Untersuchung kann er gegebenenfalls körperliche oder seelische Ursachen diagnostizieren. In manchen Fällen treten Schlafstörungen als begleitende Symptome oder Vorboten zu psychischen Erkrankungen auf. Selten liegen auch organische Ursachen wie eine Schilddrüsenfehlfunktion vor. Des weiteren können nächtliche Atemprobleme wie z.B. Atemaussetzer bei einer Schlafapnoe zu Beeinträchtigungen führen.
Der Besuch beim Arzt
Je nachdem wie die Diagnose Ihres Arztes ausfällt, wird er zu entsprechenden Maßnahmen greifen. Dazu kann die Verschreibung leichterer pflanzlicher Beruhigungsmittel gehören. In anderen Fällen kann er eine Überweisung z.B. für eine Verhaltenstherapie ausstellen, die oft gute Behandlungserfolge zeigt. Falls der Arzt zu keinem eindeutigen Befund gelangt, wird er möglicherweise ein Schlafmittel verordnen. Dieses sollte allerdings nur genau nach seinen Anweisungen und über einen begrenzten Zeitraum eingenommen werden. Die Einnahme von Schlafmitteln kann einen Gewöhnungseffekt hervorrufen oder auch eine Abhängigkeit erzeugen.
Hinweise, die schon oft geholfen haben
Bevor Sie jedoch Ihren Arzt aufsuchen, lesen Sie die folgenden Hinweise. Oftmals können schon kleinere Veränderungen im Verhalten Ihre Schlafgewohnheiten erfolgreich verbessern.
Das Einschlafen wird oft durch Stressoren erschwert, deren Wirkung vermindert werden kann.
- Anregende Getränke wie Kaffee, Tee oder Cola sollten am Abend vermieden werden.
- Vor der Nachtruhe ist bewusste Entspannung förderlich, um den Tagesstress abzubauen. Das können eine leichte Lektüre, ruhige Musik oder auch Entspannungsübungen bewirken. Aufregende Filme und die Beschäftigung mit Rechner, Tablet oder Smartphone sind in der Stunde vor der Bettzeit nicht zu empfehlen.
- Schwere und stark säurehaltige Nahrungsmittel am Abend halten die Verdauungsaktivität in Gang und können den Schlaf beeinträchtigen.
- Vor dem Schlafengehen sollte anstrengender Sport vermieden werden, leichte Bewegung wie ein Spaziergang wirkt dagegen förderlich. Überhaupt ist auch über Tag die Bewegung in frischer Luft anzuraten.
- Es wird empfohlen, zu regelmäßigen Zeiten ins Bett zu gehen und aufzustehen. Dabei ist auf Kissen und Matratzen zu achten, die den Körper gut unterstützen.
- Vor dem Schlafengehen sollten Sie 10 Minuten lüften und das Schlafzimmer nicht zu warm halten. 18 Grad sind für viele Menschen eine geeignete Temperatur. Auf warme Füße sollte man in jedem Fall achten.
- Der Schlaf wird durch völlige Dunkelheit gefördert.
Falls Sie in der Nacht aufwachen und nicht wieder einschlafen können, sollten Sie sich nicht unter Druck setzen. Das verstärkt meist das Problem. Dazu gehört auch der Blick auf den Wecker, den man vermeiden sollte. Wenn es längere Zeit nicht klappt, können Sie dagegen aufstehen, lesen oder leichte Tätigkeiten ausführen, bis die Müdigkeit wieder kommt.