Das Elektrokardiogramm EKG

Das Elektrokardiogramm (EKG)

Das Elektrokardiogramm ist die Aufzeichnung der elektrischen Ströme, die bei jedem Herzschlag entstehen. Nach der Entdeckung der elektrischen Herzströme im 19. Jahrhundert wurde erstmals ab 1903 dieses Messverfahren in Kliniken eingesetzt. Als nicht invasives und völlig schmerzloses Verfahren wird das Elektrokardiogramm jeden Tag bei tausenden Patienten zur Unterstützung von Diagnosen eingesetzt. Das Gerät, das diese Ströme misst, wird als Elektrokardiograph bezeichnet. Zur Messung werden dem jeweiligen Patienten eine Reihe Elektroden auf den Brustbereich geklebt, dazu sind die genauen Positionen festgelegt. Dabei werden Ströme mit einer Stärke von 1/1000 Volt gemessen und in einer Art Kurve aufgezeichnet. Aus dem Verlauf dieser Kurven kann der Arzt Schlüsse auf die Herztätigkeit ziehen.

Mit dem EKG können die Herzfrequenz und der Herzrhythmus bestimmt werden. Dazu werden ebenso die elektrischen Aktivitäten in den Herzkammern und Herzvorhöfen und weitere Werte gemessen. Dabei kann festgestellt werden, ob der Patient bzw. die Patientin an Herzrhythmusstörungen leidet und ob die Ausbreitung der Ströme ungestört verläuft. Für alle weiteren Diagnosen, also z.B. einen Herzinfarkt oder eine Herzbeutelentzündung gibt das EKG je nach Ausprägung exakte Hinweise, die der Arzt in seine Diagnose einfließen lässt.

Das Belastungs-EKG

Man unterscheidet zwischen dem Ruhe-EKG und dem Belastungs-EKG. Mit dem Belastungs-EKG lassen sich daher weitere Hinweise auf bestimmte Erkrankungen sammeln, die im Ruhe-EKG nur als Ansatz bzw. gar nicht zu erkennen wären. Dazu gehören zum Beispiel Erkrankungen der Herzkranzgefäße. Dadurch wird die Herzstromkurve verändert. Außerdem wird der Arzt ein Belastungs-EKG durchführen, um die Wirkung bestimmter Medikamente zu überprüfen oder die Belastbarkeit nach überstandenen Operationen oder Krankheiten einschätzen zu können.

Durchführung des Belastungs-EKG

Das Belastungs-EKG wird im Normalfall auf einem Ergometer durchgeführt, seltener wird ein Laufband eingesetzt. Das Ergometer ist ein stationär montiertes Fahrrad wie es aus dem Fitness-Training bekannt ist. Ähnlich wie beim Ruhe-EKG werden dem Patienten verkabelte Elektroden auf Brust, Arme und Beine geklebt. Die auf dem Fahrrad zu erbringende Leistung wird als ein Frequenzwert (Ausbelastungsgrenze) dargestellt, welcher durch eine einfache Formel berechnet wird. Neben den Herzströmen werden Puls und Blutdruck aufgezeichnet. Je nach Untersuchungsart kann die Belastung langsam bis zu einer individuell festzulegenden Grenze gesteigert werden, in dem der Widerstand beim Treten erhöht wird. Dabei entsprechen 25 bis 50 Watt etwa dem normalen Gehen während 100 bis 150 Watt schon der Beanspruchung beim Treppensteigen oder Joggen ähneln. Nachdem das Belastungs-EKG beendet ist, wird noch einige Minuten lang die Normalisierung des Herzschlags, Blutdrucks und der Herzströme aufgezeichnet bzw. beobachtet (Erholungsphase).

Vorsichtsmaßnahmen für das Belastungs-EKG

Während des Belastungs-EKG steht der Patient unter ständiger Beobachtung, damit z.B. der Herzschlag nicht über ein empfohlenes Maximum steigt. Dafür gilt die Faustregel 220 minus Lebensalter oder aber natürlich die Werte, die der Arzt aus seiner Kenntnis des Patienten ansetzt. Falls während des Belastungs-EKG neben einem zu schnellem Herzschlag Erschöpfung, Atemnot, ein zu hoher Blutdruck oder ein Blutdruckabfall bei hoher Belastung auftreten, wird der Vorgang sofort beendet.

Das Belastungs-EKG kann, anders als das Ruhe-EKG, nicht in allen Fällen durchgeführt werden. Bei oder direkt nach Erkrankungen wie einem Herzinfarkt, einer Entzündung des Herzmuskels oder z.B. einer frischen Thrombose wird diese Art der Untersuchung nicht angewendet.