Humane Papillomviren und die HPV-Impfung

Humane Papillomviren und die HPV-Impfung

Papillomviren sind häufig vorkommende Virenarten. Sie dringen über kleine Risse oder Aufschürfungen in die Haut oder Schleimhaut ein und können sich dort vermehren. Bisher sind etwa 200 Typen Papillomviren bekannt, die den Menschen befallen. Sie werden daher Humane Papillomviren oder HPV genannt. Diese Viren sind so weit verbreitet, dass sich die meisten Menschen irgendwann im Laufe ihres Lebens damit einmal oder häufiger anstecken. Um die 40 Arten der Viren befallen den Genitalbereich. Daher gilt ein intimer Verkehr als häufige Gelegenheit, sich anzustecken. Kondome schützen nur bedingt vor den Viren, da sie nicht alle Bereiche abdecken, die befallen sein können.

Der Verlauf einer Infektion

In der Regel verläuft eine HPV-Infektion unbemerkt oder mit nur geringen Symptomen ab, bis das Immunsystem die Viren erfolgreich bekämpft hat. In manchen Fällen können die Viren zu einer Warzenbildung an Gesicht, Händen oder auch im Genitalbereich führen. Diese Papillome oder im Genitalbereich auch als Feigwarzen bekannte Warzen sind meist harmlos, wenn auch manchmal unangenehm. Etwa 1% aller Menschen leiden darunter. Oft bilden sich die Feigwarzen von allein wieder zurück. Andere bleiben langwierig und können Beschwerden wie Brennen oder Jucken verursachen. Diese Warzen können mit Salben oder Lösungen behandelt oder ggf. auch operativ entfernt werden. Darüber entscheidet der Arzt im Einzelfall.

Das Krebsrisiko durch HPV

Manche dieser Virusarten setzen sich bevorzugt an Schleimhautzellen fest, die sich z.B. zwischen der Scheide und dem Gebärmutterhals befinden. Daneben können sie sich aber auch an den Schamlippen, am Penis, am After oder im Mund- und Rachenraum ansiedeln. Am Gebärmutterhals und seltener auch an den anderen Bereichen können sich dann Hautveränderungen, die sogenannten Dysplasien, entwickeln. Dann besteht das Risiko, dass sich aus langwierigen Gewebeveränderungen bösartige Tumore entwickeln. In Deutschland treten jährlich etwa 120.000 Fälle von Genitalwarzen auf. Dazu kommen etwa 60.000 Fälle von Gebärmutterhalskrebs-Vorstufen. Knapp 8.000 HPV-bedingte Krebserkrankungen werden pro Jahr bei Männern und Frauen festgestellt.

Lassen Sie Ihre Kinder gegen HPV impfen!

Die HPV-Impfung ist ein wirksames Mittel, um die Gefahren der Ansteckung und der Erkrankung an vielen HPV-Erkrankungen zu minimieren. Die gut verträgliche Impfung ist bereits bei 300 Millionen Menschen angewendet worden. Die Impf-Empfehlung gilt sowohl für Mädchen wie für Jungen. Nicht nur, dass Jungen ebenfalls schwerwiegend an HPV-Erkrankungen leiden können, sondern auch die Ansteckungsquote kann mit einer Impfung verringert werden. Als beste Zeit für die Impfung gilt der Zeitraum zwischen dem 9. und 14. Lebensjahr. Wenn die Impfung vor dem 14. Lebensjahr erfolgt, findet sie in aller Regel mit zwei Einzelimpfungen im Abstand von fünf Monaten statt. Ab dem 15. Lebensjahr werden drei Einzelimpfungen empfohlen. Eine Nachfolge-Impfung sollte bis zum 17. Lebensjahr erfolgen. In vielen europäischen Ländern wird die HPV-Impfung schon länger angewendet und die Auswirkungen untersucht. So konnte in Schweden festgestellt werden, dass das Risiko für Gebärmutterhalskrebs bei Mädchen um über 85% niedriger war, wenn sie bis zum 17. Lebensjahr geimpft worden waren.

Die Kosten für die Impfung übernehmen bis zum 17. Lebensjahr die Krankenkassen. Einige zahlen die Impfung auch im Zeitraum danach. Mehr Informationen erhalten Sie bei uns in der Praxis.