Unter dem Begriff der Audiometrie werden verschiedene Verfahren zusammengefasst, mit denen die Eigenschaften gemessen werden, die die Qualität der Hörleistung bestimmen. Die Audiometrie gehört zum Fachgebiet der Audiologie und fällt damit in den Bereich der Hals-Nasen-Ohrenheilkunde.
Für bestimmte Untersuchungen im Bereich der Audiometrie ist jedoch auch der Facharzt für Allgemeinmedizin bzw. Ihr Hausarzt zuständig und ausgerüstet. Das betrifft insbesondere die Früh- und Vorsorgeuntersuchungen beim Kleinkind sowie Spezialuntersuchungen wie die G26 (Feuerwehr) und die Tauchtauglichkeitsuntersuchungen bei Erwachsenen. So ist seit 2017 bei der U7a, der U8 und der U9 eine audiometrische Untersuchung vorgeschrieben und wird von der Krankenkasse übernommen. In dieser stellt der Hausarzt fest, ob sich im Hörverhalten des Kindes Auffälligkeiten zeigen, die eine weitergehende Untersuchung beim HNO-Spezialisten erforderlich machen.
Der allgemeine Hörtest
Die Audiometrie bzw. der Hörtest beim Hausarzt empfiehlt sich als Untersuchungsmöglichkeit auch beim generellen Verdacht einer Höreinschränkung im Alter oder bei Beschwerden, wie sie z.B. durch Tinnitus oder nach einem sogenannten Hörsturz hervorgerufen werden. Der Hörtest beim Hausarzt stellt in jedem Fall eine wichtige Vorsorgemaßnahme dar, die mit einer frühzeitigen Diagnostik die rechtzeitige Behandlung von Hörschäden einleiten kann.
Der allgemeine Hörtest beim Hausarzt besteht in einer sogenannten Tonschwellen-Untersuchung. Hierbei werden Ihnen über einen Kopfhörer Töne in unterschiedlicher Höhe (Frequenz) vorgespielt. Dabei teilen Sie mit, bis zu welcher Lautstärke Sie diese Töne gerade noch hören können. Diese Grenze der Vernehmbarkeit der Töne wird als Hörschwelle bezeichnet. Mit dieser Untersuchung ergeben sich einerseits Hinweise auf das generelle Hörvermögen. Die Hörfähigkeit kann sich im Einzelfall sehr unterscheiden, was das Hören von sehr hohen oder sehr tiefen Tönen betrifft. So kann der Arzt durch Vergleiche der Tonhöhen und ihrer jeweilige Hörschwelle feststellen, ob sich eine Schallempfindungsstörung im Innenohr oder eine sogenannte Schallleitungsstörung im Mittelohr vermuten lässt. Im Falle einer Überweisung zum HNO-Facharzt können mit zusätzlichen Messungen weitere Fakten für die Diagnose gesammelt werden und eine entsprechende Behandlung wird eingeleitet.
Der Hörtest im Zuge der Vorsorgeuntersuchungen
Der Hörtest, der im Zuge der Vorsorgeuntersuchungen beim Kind durchgeführt wird, findet ebenfalls mit Hilfe eines Kopfhörers statt. Zusätzlich zur Hörschwelle wird dabei auch noch die einwandfreie Tubenfunktion überprüft. Die Tube stellt die Verbindung zwischen dem Nasenrachen und dem Mittelohr über die Eustachische Röhre dar. Sie dient der guten Belüftung des Mittelohrs und damit der einwandfreien Schwingung des Trommelfells. Tubenfunktionsstörungen äußern sich zunächst meist mit einem Druckgefühl in den Ohren. Bei Kindern sind diese Störungen häufig auf Gewebsvermehrungen im Nasenrachen zurückzuführen, die zum Beispiel als Polypen bezeichnet werden.