Die J1 und J2 Untersuchungen – Wichtig für Jugendliche

Die J1 und J2 Untersuchungen – Wichtig für Jugendliche

Sobald die U-Untersuchungen für Kinder mit der U9 im 6. Lebensjahr abgeschlossen sind, gibt es zwei weitere wichtige Vorsorgeuntersuchungen für die Heranwachsenden. In den Jugendgesundheitsuntersuchungen J1 für das 12. – 14. Lebensjahr und J2 für das 16. – 17. Lebensjahr stehen die körperliche, geistige und soziale Entwicklung im Mittelpunkt. Wie bei den U-Untersuchungen können hier frühzeitig mögliche Probleme erkannt und vorsorglich behandelt werden. Während die Kosten für die J2 nicht von allen Krankenkassen übernommen werden, ist die J1 eine gesetzlich vorgeschriebene Krankenkassenleistung.

Die J1

Im Alter von etwa 13 Jahren ist das Kind von seiner Entwicklung her normalerweise in der Lage, diesen Untersuchungstermin ohne die Begleitung der Eltern aufzusuchen. Mit dem Beginn der Pubertät ergeben sich viele neue Erfahrungen und Fragen. Neben den körperlichen Untersuchungen beinhaltet die J1 daher ein ausführliches Gespräch zu den alterstypischen Einflüssen wie Medien, Drogen oder der Pubertät mit der beginnenden Sexualität. Damit bietet die J1 dem Kind neben der Untersuchung auch die Möglichkeit, sich vertraulich von einem Arzt oder einer Ärztin seiner Wahl beraten zu lassen.

Bei der Untersuchung wird zunächst die gesundheitliche Vorgeschichte mit möglichen Auffälligkeiten in der Entwicklung, sowie mögliche chronische Erkrankungen inspiziert. Daneben stellt der Arzt Fragen zur seelischen und schulischen Entwicklung. In die körperlich-klinischen Untersuchung werden folgende Faktoren aufgenommen:

  • Größe, Gewicht, Blutdruck und Urinbefund
  • Impfstatus und ggf. eine erforderliche Ergänzung (nach Absprache)
  • Status der pubertären Entwicklung
  • Skelett und Organe auch im Hinblick auf Wachstumsschübe

Die J2

Neben der Krankengeschichte und den dazugehörigen körperlichen Untersuchungen (wie J1) stehen bei der J2 Themen wie die physische Entwicklung, die Ernährung und auch der Umgang mit dem Rauchen und anderen Drogen im Mittelpunkt. Dazu kommen ein Sehtest, ein Hörtest und die Untersuchung auf mögliche Haltungsschäden. Die Jugendlichen können diesen Untersuchungstermin allein aufsuchen und sich vertraulich beraten lassen. Im Anschluss an diesen Termin ist ein abschließendes Gespräch mit den Eltern sinnvoll.

Folgende Themen stehen neben der Untersuchung im Mittelpunkt.

  • gesundheitsförderliche und -schädliche Verhaltensweisen
  • Ernährungsberatung
  • Umgang mit möglichen Allergien
  • Diabetes und Schilddrüsenfunktion
  • Sozialisation und mögliche Berufswahl
  • Umgang mit der eigenen Sexualität
  • soziales Umfeld und mögliche Konflikte

Der Arzt informiert und berät in diesem Gespräch. Im Bedarfsfall kann er weitere Behandlungen einleiten und ggf. weitere Unterstützung empfehlen und anbahnen.