Die Lungenfunktionsprüfung - Drs Meitinger

Die Lungenfunktionsprüfung

Die Lungenfunktionsprüfung bzw. der Lungenfunktionstest stellt ein wichtiges Instrument des Arztes für die Diagnostik und Behandlung von Beschwerden im Lungenbereich dar. Dazu zählen z.B. Atemnot, andauernder Husten, Auffälligkeiten bei Röntgenaufnahmen oder auch bereits diagnostizierte Krankheiten wie Asthma bronchiale oder COPD. Die Lungenfunktionsprüfung kann ambulant in der Praxis oder auch während eines Krankenhausaufenthaltes durchgeführt werden. In manchen Fällen erhalten Patienten mit Lungenkrankheiten auch ein einfach zu bedienendes Gerät, mit dem sie bei der sogenannten “Peak Flow Messung”zu Hause ihre Atemfunktion selber messen können.

Die Spirometrie

Aufgrund vorliegender Symptome oder auch zur Verlaufskontrolle seiner Behandlung wird der Arzt einen Lungenfunktionstest anordnen, um den Funktionszustand der Lunge und der Atemwege zu erfassen. Die einfachste und am häufigsten angewendete Methode wird als Spirometrie bezeichnet. Die Spirometrie ist leicht durchzuführen, völlig schmerzfrei, benötigt aber die aktive Mitarbeit des Patienten. Mit der Spirometrie lassen sich die Kapazität, also das Volumen der Lunge messen und mögliche Verengungen der Atemwege erkennen.

Ablauf der Spirometrie

Bei der Spirometrie sitzt der Patient vor dem Spirometer und erhält ein Mundstück, durch das er auf Anweisung des Arztes auf verschiedene Weise ein- und ausatmen soll. Die Nase wird dabei mit einer Klemme verschlossen. Das Gerät misst dabei die jeweilige Luftmenge, die bei normaler Atmung, tiefer Atmung oder dem schnellen Ausstoß der gesamten Luft in der Lunge erzeugt wird. Die Ergebnisse werden grafisch dargestellt. So lassen sich verschiedene Werte bestimmen, die dem Arzt wichtige Erkenntnisse für die Zuordnung und Bestimmung der ursächlichen Zusammenhänge von Beschwerden liefern.

Die Ergospirometrie

Neben der normalen Spirometrie wird manchmal auch die Ergospirometrie eingesetzt, bei der der Patient den gleichen Test unter Belastung vornimmt. Manche Lungenbeschwerden zeigen sich erst mit einer gewissen körperlichen Anstrengung. Hierzu fährt der Patient während der Messung auf dem Standfahrrad oder bewegt sich auf einem Laufband.

Die Peak Flow Messung zu Hause

Der erwähnte Peak Flow Meter ist ein kleines Gerät, mit dem z.B. Asthmatiker nach genauer Einweisung daheim den Luftstrom beim Ausatmen messen können. Die Patienten atmen tief ein und pusten dann mit ganzer Kraft in das Gerät hinein. Die gemessenen Werte werden dann vom Patienten aufgezeichnet. Mit diesen Aufzeichnungen kann der Patient anhand seiner Normwerte selbst feststellen, ob sich Änderungen ergeben haben und gegebenenfalls den Arzt aufsuchen.

Weitere Methoden

Weitere Methoden zur Lungenfunktionsprüfung werden ausschließlich von Lungenfachärzten oder im Krankenhaus vorgenommen. So werden bei der Ganzkörperplethysmographie die Druckunterschiede gemessen, die der Patient beim Atmen in einer speziellen Untersuchungskabine erzeugt.

Die bei der Spirometrie erfassten Werte

Bei der Spirometrie werden folgende Werte gemessen, die der Arzt zur Diagnostik heranzieht:

  • Atemzugvolumen
    Die Luftmenge, die im Ruhezustand eingeatmet und ausgeatmet wird (Normwert: ca. 500 ml).
  • Atemminutenvolumen
    Die Luftmenge, die bei normaler Atmung während einer Minute eingeatmet und ausgeatmet wird (Normwert: ca. 8.000 ml).
  • Vitalkapazität
    Die Luftmenge, die sich durch maximale Ausatmung und Einatmung ergibt.
  • Einsekundenkapazität
    Die Luftmenge, die nach maximaler Einatmung mit größter Kraft in der ersten Sekunde ausgeatmet werden kann.
  • Reservevolumen (exspiratorisch)
    Die Luftmenge, die nach normaler Ausatmung noch zusätzlich ausgeatmet werden kann (Normwert: ca. 1.000 ml).
  • Reservevolumen (inspiratorisch)
    Die Luftmenge, die nach normaler Einatmung noch zusätzlich eingeatmet werden kann (Normwert: ca. 3.000 ml).